Motivation

Die Ufer zahlreicher deutscher Seen unterliegen erheblichen strukturellen Beeinträchtigungen. Uferverbauungen (z. B. Ufermauern, Hafenanlagen) und Seenutzungen (z. B. Schifffahrt) führen zu Veränderungen der hydrodynamischen Bedingungen in der Flachwasserzone, die sich auf den Feststofftransport, die Feststoffbilanz (Erosion/Akkumulation), die Unterwasservegetation (Makrophyten) und bodenlebende Tiere (Makrozoobenthos) der Flachwasserzone auswirken können.

Über die Prozesszusammenhänge zwischen Uferverbauungen und den hydrodynamischen Bedingungen auf der einen, und der biozönotischen Struktur in der Uferzone auf der anderen Seite, ist wenig bekannt. Aus diesem Grund besteht bei den zuständigen Behörden ein großes Interesse darüber, welche Strategien zur Verbesserung des ökologischen Zustands (z. B. Rückbau von Uferverbauungen, Uferrenaturierungen) zu verfolgen sind, um die verschiedenen Nutzungsansprüche in der Uferzone von Seen mit den Schutz- und Erhaltungszielen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und des Natura 2000-Netzwerks und den Umweltzielen der EG-WRRL in Einklang zu bringen.

Darüber hinaus wird in vielen Voralpenseen eine zunehmende Erosion der Litoral-Sedimente beobachtet. Als Ursache werden hydromorphologisch wirksame Eingriffe des Menschen, u. a. Uferverbauungen und die Schifffahrt gesehen. Davon besonders betroffen sind archäologische Unterwasserdenkmäler, die der Liste des UNESCO-Welterbes angehören und die es zu schützen und zu erhalten gilt.